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Im Rahmen des 111. Salon am 23. Juni 2021 wird Götz Aly sein gerade bei S. Fischer erschienenes Buch „Das Prachtboot: Wie Deutsche die Kunstschätze der Südsee raubten“ im Salon vorstellen.  

Ein wirklich wichtiges Buch ist es, mit dem Götz Aly uns die Augen öffnet für etwas, das wir vermutlich alle nicht im Geschichtsunterricht gelernt haben: Deutsche Händler, Abenteurer und Ethnologen gingen jahrelang in der Südsee auf Raubzug. Auf der Insel Luf zerstörten sie Hütten und Boote und rotteten die Bewohner fast vollständig aus. 1902 rissen Hamburger Kaufleute das letzte, von den Überlebenden kunstvoll geschaffene, hochseetüchtige Auslegerboot an sich. Heute ist das weltweit einmalige Prachtstück für das Entree des Berliner Humboldt Forums vorgesehen.

Es bedeutet mir viel, dass wir Dank Götz Aly, seiner Expertise und seines investigativen Engagements einen klaren Blick auf diese unbekannte erschütternde Phase deutscher Geschichte werfen und mit ihm über Raubkunst, Kolonialismus und Rassismus diskutieren können.

Weitere Informationen über Götz Aly und sein Buch „Das Prachtboot: Wie Deutsche die Kunstschätze der Südsee raubten“:

Das interessante Paradoxon unserer Arbeitswelt – das Spannungsfeld aus der Suche nach dem Purpose und sinnloser Arbeit – wird uns Hans Rusinek im Rahmen unseres 110. Salons am 25. Mai 2021 anhand seines Dissertationsprojekts vorstellen:

Sinnstiftung wird in postindustriellen Organisationen immer relevanter. Und enthüllt sich auf den zweiten Blick als ein Widerspruch: Während viele Wissensarbeiter:innen die Erfahrung sinnstiftender Arbeit vermissen, artikulieren Unternehmen immer häufiger einen Corporate Purpose als Sinn und Zweck ihres Daseins. Beide Phänomene drücken aus, wie Sinnstiftung immer mehr zu einem umkämpften Raum in der heutigen Arbeitswelt wird.

Hans beforscht dieses Spannungsfeld, indem er Corporate Purpose-Prozesse in Organisationen begleitet und Arbeitnehmemer:innen zu ihrer Perspektive befragt.
Und seine Gedanken zu Lösungswegen aus diesem Spannungsfeld sind mir sehr nah: Das „hybride Arbeiten“, das verschiedene Rollen und Tätigkeiten miteinanderverbindet.

Ich freue mich sehr auf den Austausch mit Hans und Euch zu diesem wichtigen Thema!

Weitere Informationen zu Hans Rusinek:

Im Rahmen des 109. Salons am Freitag, den 23. April 2021 wird uns die Friends4Future-Gründerin Annekaryn Ranné das von ihr entwickelte Spiel „Let’s Talk Climate“ vorstellen und natürlich mit uns spielen.

Zusammen mit anderen „friends“, die in Sachen Klimawandel etwas in die richtige Richtung bewegen möchten, hat Anne den Verein Friends4Future gegründet. Gemeinsam entwickeln sie Spiele und Formate rund um das Thema Klimawandel, um es Interessierten leicht zu machen, mit Freund:innen oder Kolleg:innen über das Thema zu sprechen und Ideen zu entwickeln. Ich denke gerne an einen Abend im Sommer 2019 zurück, an dem wir in einer kleinen Runde einen ersten „Prototypen“ probiert und gespielt haben – und nun ist er da, der Klimakoffer mit 4 Spielen.

Wer nicht bis zum Salonline mit Anne warten möchte, kann das Spiel „Let’s Talk Climate“ online spielen. Und Friends4Future freut sich über die Unterstützung ihrer Arbeit. Merci!

Weitere Informationen zu Annekaryn Ranné und Friends4Future e.V.:

Die Kunst- und Architekturhistorikerin Dr. Anke Blümm wird mit uns im Rahmen des 108. Salons am Freitag, den 9. April 2021 über die Begriffs- und Diskursgeschichte der Rationalisierung sprechen:

Der Begriff der Rationalisierung ist uns heute vertraut aus dem betriebswirtschaftlichen Kontext. Aber wie ist er eigentlich entstanden? Anke wird uns anhand ihres aktuellen Forschungsprojektes zur Rationalisierung mitnehmen auf eine erkenntnisreiche Zeitreise von der Aufklärung über die Entstehung der Psychoanalyse, das Neue Bauen bis hin zu betriebswirtschaftlichen Produktionsverfahren. Und überleiten zu einer gemeinsamen Diskussion, welche Bedeutung der Begriff der Rationalisierung heute für uns hat – und haben sollte.

Weitere Informationen zu Dr. Anke Blümm:

Cornelia Weltzien wird im Rahmen meines 107. Salons am Samstag, den 30. Januar 2021 zum Thema Künstliche Intelligenz und Digitalisierung in der Landwirtschaft sprechen:

Die Technik in den Dienst von Mensch und Natur zu stellen, ist für Cornelia Weltzien zur Lebensaufgabe geworden. Sie setzt sich dafür ein, eine umweltschonende und nachhaltige Landwirtschaft durch den Einsatz von Technologien zu ermöglichen – „precision farming“ genannt. 

Cornelia Weltzien hat als Leiterin des Fachgebiets Agromechatronik an der Technischen Universität eine Professur inne und ist Abteilungsleiterin Technik im Pflanzenbau am Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam.

Weitere Informationen zu Nele Weltzien

In diesem Jahr fühle ich eine besondere Verantwortung als Salonière, weiterhin Weiterbildung zu ermöglichen und gleichermaßen den Schutz der Gesundheit zu gewährleisten. Daher ist es mir eine besondere Freude, nach vielen Recherchen und langen Vorbereitungen zu meinem 106. Salon am Montag, den 23. November 2020 einladen zu dürfen: Die Forschungsgruppe Paul Celan um Beate Krützkamp und Marija Ptok präsentiert anlässlich Paul Celans 100. Geburtstag „Wahr spricht, wer Schatten spricht.“:

Paul Celan (1920-1970), Sohn jüdischer Eltern aus der Bukowina, ist einer der wichtigsten Dichter der deutschsprachigen Exillyrik. Er konnte Sprache ‚kristallisieren‘. In Form, Bild, Laut und Rhythmus gelingen ihm Kompositionen, die zeitlos und doch gegenwärtig sind. Zeitlos – weil er die Tore „jenseits der Menschen“ mit seiner Sprache öffnen konnte. Gegenwärtig – denn seine Dichtung ist aus leidvollen Erfahrungen entstanden, und diesen „Schatten“ bewahren seine Gedichte.

Das Besondere beim Sprechen seiner Lyrik ist, dass im Zwischenraum, im Unsagbaren der Gedanke lebt wie die Stille von Ton zu Ton in der Musik. Celans Lyrik braucht den Zuhörer, sie will Atem sein und werden: – „Atemwende“.

In Erinnerung an seinen 100.sten Geburtstag am 23. November 1920 werden Beate Krützkamp und Marija Ptok Gedichte von ihm vorstellen, biographische Stationen beschreiben und Auszüge aus den Briefwechseln mit den Dichterinnen Ingeborg Bachmann, Ilana Shmueli und seiner Frau, der Zeichnerin und Grafikerin Gisèle Lestrange lesen.

Ein Schwerpunkt ihrer forscherischen Auseinandersetzung mit Paul Celan sind auch die Anfeindungen, die er ab 1947 erfahren musste, und das Unverständnis, das selbst Literatenfreunde ihm entgegenbrachten, sowie seine letzte Reise nach Israel.

Der heimatlose Dichter Paul Celan fand seine Heimat im Wort. 

Gisele Celan-Lestrange, Atemkristall, 1965

Weitere Informationen zu Beate Krützkamp und Marija Ptok

Im Rahmen unseres 105. Salons am Freitag, den 6. November 2020 empfängt Seyran Ateş uns in ihrer Ibn Rushd-Goethe Moschee und lädt uns ein, zum anschließenden Freitagsgebet zu verweilen.

Seyran träumte seit vielen Jahren von einer Moschee, in der alle Menschen zusammenkommen, die sich für den Islam interessieren oder daran glauben. Eine Moschee, in der es keine Geschlechterapartheid gibt und Männer und Frauen gemeinsam in einem schönen Raum beten können.

2017 hat Seyran Ateş diesen Traum trotz massiver Widerstände aus konservativen Reihen in die Realität umgesetzt und in Berlin die Ibn Rushd-Goethe Moschee gegründet, die einen progressiven, zeitgemäßen Islam vertritt, der mit Demokratie und Menschenrechten vereinbar ist.

Gelebt wird dort ein Islam, in dem Frauen und Männer gleichberechtigt sind. Weibliche Vorbeterinnen sind genauso willkommen wie homosexuelle Imame und sämtliche Glaubensrichtungen: Sunniten, Schiiten, Sufis und Aleviten, Juden und Christen. Wie überhaupt alle Menschen, die einen Ort suchen, an dem Spiritualität und offene Gespräche im Sinne der Aufklärung gelebt werden.

Im Januar hatte ich die Gelegenheit, diesen besonderen Ort erleben zu dürfen, der selbst für Berliner Verhältnisse durch eine große Diversität und Offenheit inspiriert. Und nun freue ich mich sehr, mit Euch gemeinsam Seyrans Einladung zu folgen! 

Weitere Informationen zu Seyran Ateş und ihrer Ibn Rushd-Goethe Moschee:

Die Ibn Rushd-Goethe Moschee gGmbH ist als gemeinnützig anerkannt und finanziert sich ausschließlich über Spenden. Seyran würde sich sehr über die Unterstützung ihres Projekts freuen.

Berliner Sparkasse, IBAN: DE85 1005 0000 0190 6299 08, BIC: BELADEBEXXX

Oder über das Spendenformular.

Die Kulturjournalistin Emily Thomey wird mit uns im Rahmen des 104. Salon am 31. Oktober 2020 über eine der vielleicht wichtigsten Fragen im Leben sprechen – „Die Mutterschaftsfrage.

Selbst vor der wichtigsten Entscheidung ihres Lebens zu stehen – kinderreich oder kinderfrei? – hat Emily dazu inspiriert, ein beeindruckend persönliches und zugleich sachkundiges Radio-Feature zu dieser Frage zu entwickeln, das im Juni 2020 bei Deutschlandfunk Kultur ausgestrahlt wurde. Sie hat verschiedene Perspektiven und Gedanken zu dieser existenziellen Frage angehört und festgestellt, dass von Frauen bis heute oft selbstverständlich erwartet wird, Kinder bekommen zu wollen und das auch zu tun. Wer keine Kinder hat oder will, muss sich rechtfertigen, wird kritisch beäugt – oft bis ans Lebensende. Durch eine sehr fortschrittliche reproduktive Medizin scheint es kaum noch Hindernisse für einen Kinderwunsch zu geben. Dabei können viele Gründe dafür sprechen, kinderfrei leben zu wollen: Ein erfülltes Arbeitsleben, ein dichtes soziales Netz, übersteigerte Erwartungen an Mütter, Angst vor Armut – und für manche sogar der Umweltschutz.

In Reflexionen von Emily Thomeys Radio-Feature “Die Mutterschaftsfrage“ hat sich immer wieder gezeigt, dass es sich tatsächlich um eine „Elternschaftsfrage“ handelt, die keine rein private ist: Wir brauchen einen gesellschaftlichen Diskurs zu diesem Thema mit vielen Perspektiven. In diesem Sinne freue ich mich sehr auf das Salon-Gespräch und die Diskussion mit Emily Thomey und Euch!

Weiterführende Informationen über Emily Thomey und ihr Radio-Feature zur Mutterschaftsfrage:

Am 21. Oktober 2020 findet der 103. Salon statt mit der Galeristin Inga Kondeyne anlässlich des Jubiläums ihrer Galerie Inga Kondeyne – Raum für Zeichnung: Vor 40 Jahren gründete sie ihre Galerie mit dem Schwerpunkt Zeichnung in Ost-Berlin und feiert diesen Erfolg mit einer Jubiläums-Ausstellung. Im gemeinsamen Gespräch werden wir 4 Jahrzehnte Galeriearbeit Revue passieren lassen als erfahrungsreichen Weg mit ungezählten Ausstellungen bis zur heutigen Zeichnungsgalerie in Berlin-Charlottenburg:

Mitte der 80er Jahre in der Zeit der Galerie Rotunde im Alten Museum geriet Inga Kondeyne in den Bann des Mediums Zeichnung durch die Kunst ihrer Generation, die – als Reaktion auf die Haltungen der sogenannten Ostberliner Malerschule – zunehmend mit abstrakten Formen auf Papier experimentierte. Nur drei Monate nach dem 9. November 1989 wurde sie als Kunsthistorikerin Teil der großartigen Ausstellung in Paris in der Grand Halle de la Vilette: L’autre Allemagne hors les murs. Bald darauf eröffnete sie in den Hackeschen Höfen eine neue Galerie in Zusammenarbeit mit dem Galeristen Rainer Borgemeister.

Nach vielen Jahren in der Linienstraße ist die Galerie Inga Kondeyne seit inzwischen 10 Jahren in der Nähe des Savignyplatzes in Berlin-Charlottenburg beheimatet und arbeitet dort mit Cornelia Wichtendahl zusammen als enge Mitstreiterin in Sachen Papierarbeiten.

Kennenlernen durfte ich Inga Kondeyne bereits vor vielen Jahren durch die Künstlerin Christiane Schlosser. Und freue mich nun sehr auf unseren gemeinsamen Galeriebesuch und unser Gespräch.

Weiterführende Informationen über Inga Kondeyne und ihre Galerie:

Der Pianist und Musikwissenschaftler Jascha Nemtsov spricht mit uns im Rahmen des 102. Salons am 12. Oktober 2020 über jüdisches Leben in Deutschland.

Jascha Nemtsov ist Mitglied des Instituts für jüdische Theologie an der Universität Potsdam und Professor für Geschichte der jüdischen Musik an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar. Seine wissenschaftlichen Arbeiten konzentrieren sich auf jüdische Musik und Komponisten im 20. Jahrhundert.

Das Berliner Kulturleben bereichern er und seine Frau, die Komponistin Sarah Nemtsov, in ihrem „Raum für Kunst und Diskurs“ in Charlottenburg mit Konzerten, Vorträgen und Kunstausstellungen.

Weiterführende Informationen über Jascha Nemtsov:

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